#94 Der Unterschied zwischen PKD und ASD
Frage:
Was ist eigentlich der Unterscheid zwischen PKD und ASD?
Antwort:
Der Pflegekinderdienst (PKD) ist ein eigener Fachdienst im Jugendamt. Mit eigener Leitung, eigenem Personal und eigenen Dienstvorschriften. Er ist ausschließlich für die Ausbildung und Betreuung von Pflegeeltern und die spätere Betreuung der Pflegekinder in der Familie zuständig. In den meisten Jugendämtern ist der PKD als echter Fachdienst autark und stark, in manchen Jugendämtern „nur“ als Fachgruppe oder Beratungsgremium für Einzelfälle etabliert.
Eigentlich gehören diese Aufgaben (Betreuung von Pflegefamilien) zum Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), der als echte Fachabteilung für alle Fragen rund um Kinder und Jugendliche (Jugendhilfeplanung, Streetwork, Familienhilfe, Erziehungsberatung) zuständig ist. Die Aufgabenverteilung und Aufgabenwahrnehmung von PKD und ASD ist in den Jugendämtern oft höchst unterschiedlich geregelt und verteilt. Manchmal ist der PKD sofort raus, wenn das Kind die Pflegefamilie verlässt, manchmal bleibt der ASD während der Prüfung einer Inobhutnahme bis zum Ende zuständig. Sehr oft werden die Akten von Pflegekindern erst nach ein oder zwei Jahren Vollzeitpflege vom ASD an den PKD übergeben. Klare und verbindliche Richtlinien gibt es da leider nicht.
In der Praxis zeigt sich, dass ein kompetenter und anerkannter eigener PKD mit speziell ausgebildeten Mitarbeitenden und dem besonderem Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern in nicht leiblichen Familien besser auf die Bedürfnisse von Pflegekindern eingehen kann. Besser als ein allumfassend zuständiger ASD, der oftmals die Vorgeschichte des Kindes mit häufigen Beziehungsabbrüchen oder einer schwierigen Sozialisation in der neuen Familie, nicht ausreichend kennt.